Carcassonne


Carcassonne, der Name ist wohl vielen von dem gleichnamigen Spiel bekannt, ist die Hauptstadt des Departement Aude. Da die Stadt nahe Capendu liegt, ist sie auch immer wieder gerne als Einkaufsort gesehen. Dabei ist dann immer wieder ein Abstecher zu einer der Sehenswürdigkeiten oder auch nur in die Altstadt, nicht zu verwechseln mit der Cité, drin. Neben dem Auto erreicht man Carcassonne ebenso per Bahn und dem Flugzeug, ein kleiner Flughafen (Panoramabild) am Rande der Stadt und derart übersichtlich, dass man den Ankunftsbereich direkt suchen muss, denn er ist nicht ausgeschildert. Neben Privatfliegern wird er täglich mehrmals von Linienfliegern angeflogen.
Als markante Punkte seien genannt, natürlich die Cité mit dem Château Comtal, die Altstadt, der Canal du Midi, in der näheren Umgebung der Australien- und Raubvogelpark, sowie der Lac de la Cavayère. (zurück)

Die Cité, also die Burganlage, ist die Keimzelle der Stadt und heute ihr touristisches Zentrum. Diente sie im Mittelalter tatsächlich dem Schutz und beherbergte den ein oder anderen örtlichen Regenten, so zerfiel sie später und wurde teilweise, wie viele andere Burgen der Region, als Steinbruch verwendet. Später, in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie dann in der heutigen Form wieder aufgebaut. Eine mehrfache Burgmauer mit einigen Toren, wie der Porte de Rodez, umschließt ein Gebilde aus vielen Gassen und Häusern, die zu ebener Erde vielfach Läden beherbergen. Meist sind ist es Kunstgewerbe, aber auch Restaurants, Juweliere und Bekleidung ist zu finden. Das Volk schiebt sich während der Hauptsaison, ähnlich der Drosselgasse in Rüdesheim, durch die Gassen, wobei es nicht ganz so schrill daher geht. Die Angebote reichen von dem üblichen Urlaubskitsch bis zu solider Handwerksarbeit.
Gleich am Eingang, der Porte Narbonnaise, findet sich ein Karussell, das alten Jahrmarktkarussells nachempfunden wurde oder aber tatsächlich ein solches ist. Näheres dazu konnte noch nicht hervorgebracht werden. Auf jeden Fall aber erfreut sich das Karussell besonderer Beliebtheit und ist trotz eines recht hohen Fahrpreises immer gut besetzt.
Nun im Jahr 2010 ist der angestammte Platz leer und ein kleines Karusell findet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Zufahrt zur Porte Narbonnaise. Etwas eigenartig ist das schon, denn hinter der Mauer und den Bäumen liegt der Friedhof der Cité mit einigen lokalen Größen.
Auch ein Blick in das Museum der Inquisition lohnt sich, auch wenn nur für Erwachsene, Kinder haben da auf Grund der besonderen Art der Ausstellungstücke keinen Zutritt. Es ist auch nicht unbedingt für jedermanns Nerven, werden hier doch die mittelalterlichen Verhörinstrumente und Szenen dazu ausgestellt. Aber genau so finden sich dort Diorammen einzelner Burgen und Festungen der Katharer, wie zum Beispiel Lastours, und erklärende Worte zu der Geschichte der Gegend.
Ebenfalls im Inneren der Cité findet sich im Bereich des eigentlichen Château ein Freilufttheater, leider war es bisher nicht möglich dieses während einer Aufführung zu besuchen. Auch ist bisher nicht aufgefallen, das was man sich erzählt, die Cité in verschiedenen Kinofilmen als Kulisse gedient habe.
Weite Teile der Befestigungsanlagen und damit der Burgmauern, sind begehbar. Daraus eröffnen sich immer wieder Blicke auf die nachfolgend beschriebene Altstadt von Carcassonne.

Das Château Comtal innerhalb der Cité war nun außerhalb der französischen Ferien mal ohne Warteschlage besuchbar. Das wurde auch gleich wahrgenommen und "nur" die Erwachsenen mussten Eintritt bezahlen, Kinder waren "inklusive". Dieses wurde zu einem Rundgang genutzt und und man konnte den Blick sowohl über die Altstadt von Carcassonne streifen lassen, als auch die Cité mit der Kathedrale Saint-Nazaire und ihren Gebäuden war möglich. Man betritt die Festung über das seperate Eingangstor und ladet im Inneren. Dort findet man nicht nur interessante Bauten sondern auch führt der Rundgang auch über die Wehrmauern in einzelne Höfe und einige Innenräume.

Die Altstadt "La Bastide St.-Louis" lädt mit seinen Geschäften und Restaurants (neben den üblichen Gerichten ist fast immer ein Cassoulet in Angebot) geradezu zum Bummeln ein, da im Sommer üblicherweise das Wetter auch mitspielt gibt es dort genau Gelegenheiten draußen zu sitzen. Ein kleiner Haken ist jedoch dabei, da die Straßen recht schmal sind ist es mit Parkplätzen etwas knapp und der auswärtige Besucher muss schon recht lange suchen bis er einen am Rand der Altstadt findet, als Alternative bieten sich zwei Tiefgaragen (eine dritte ist 2006 im Bau) an. Beide sind recht übersichtlich und auch preislich akzeptabel, jedoch haben sie den Nachteil, sie schließen um 20 Uhr (Stand Juni 2006). Für einen Stadtbummel über Tag reicht das jedoch allemal. Wenn man vom Stadtbummel genug hat, so kann man die Altstadt auf verschiedenen Wegen verlassen, durch das Jakobiner-Tor geht der Weg nach jenseits der Altstadt. Folgt man jedoch dem Square Gambetta und der Avenue Mullot-Pont-Neuf über die Aude so gelangt am Place Gaston Jourdanne vorbei wieder zur Cité. Zurück geht es dann über die alte Aude-Brücke im Zuge der Rue du Pont Vieux zurück zum Square Gambetta und damit zur Altstadt.

Der Canal du Midi durchzieht wie die Aude Carcassonne, gebaut wurde er im 17. Jahrhundert und diente dem Warentransport vom Atlantik zum Mittelmeer. Heute wird dient der Kanal ausschließlich touristischen Zwecken. Neben dem chartern von Motorbooten kann der Kanal auch mit Ausflugsschiffen befahren werden. Dabei werden von unterschiedlichen Orten Fahrten im Stundenbereich (1 ~ 4 Stunden) angeboten. Unsere Fahrt beginnt am Hafen von Carcassonne gegenüber dem Bahnhof und folgt dem Kanal Richtung Trèbes durch zwei Schleusen. Die erste Schleusung findet gleich nach der Abfahrt statt, sonst könnte man den Hafen nicht verlassen, da der Pont de Marengo nicht paasierbar wäre. Kaum in der Schleuse festgemacht und die Tore geschlossen schon ist der Bahnhof nicht mehr sichtbar. Unter der Eisenbahn hindurch und schon verläßt einem der Eindruck man sein in der Stadt, anfänglich von Platanen gesäumt geht es in Zypressen am Ufer über. Irgendwann fällt der Blick über die Vororte von Carcassonne auf die Cité und natürlich wird das Schiff hier langsam damit auch jeder fotografieren kann. Das Tempo wird dann wieder aufgenommen und es geht weiter Richtung Trèbes, in die nächste Schleuse und wieder ein Stück weiter runter auf Meeresniveau. Die Fahrt führt nun noch etwas ins Minervois und an passender Stelle wird nun gewendet. Es geht nun die gleiche Strecke zurück, klettert die Schleusen wieder hoch und nach 1.5 Stunden ist der Hafen von Carcassonne wieder erreicht. Das Schiff ist festgemacht und die Fahrt auf dem Canal du Midi zu Ende.

Der Australienpark "Le Parc Australien" liegt etwas abseits vor der Stadt in Richtung Lac de la Cavayére. Er beherbergt neben einer Straußenzucht, in weiträumigen Gehegen hauptsächlich die australische Nationaltiere, wie das Kängeruh in verschiedenen Arten und Farben oder den Emu. Damit ist er natürlich eine Attraktion für Kind und Familie, zumal in manchen Ecken noch Kleingetier und einfache Spielgeräte warten und somit dort gut ein Tag verbringbar ist. Hat man dazu noch das Glück an einer Führung teilnehmen zu können, sind noch weitere Attraktionen möglich. So können sowohl die Kängeruhs, sofern sie Hunger haben, gefüttert werden, dankbar über die Körner sind jedoch die Wellensittiche in ihrer Freiflugvolliere und die Strauße. Hier jedoch wird aus gutem Grund nicht aus der Hand gefüttert, das Bild gibt den Grund nur unzureichend wieder: Strauße sind gierig. Aber Achtung für die Führung sollte ein gewisser Grundwortschatz französisch vorhanden sein, denn sie werden nur in französisch gehalten.

Der Raubvogelpark "La Cité des Oiseaux" liegt auf einer Anhöhe kurz vor der Stadt. Hier werden neben großen Raubvögeln, wie Adler und Geier auch diverse kleinere Raub- und Ziervögel in Voliere ausgestellt. Höhepunkt jedoch ist eine der Flugvorführungen unter, man kann fast sagen, Publikumsbeteiligung. Hier zieht denn auch so manch einer den Kopf ein und schaut das der große Vogel möglichst genug Höhe hat. Bei den Flugvorführungen der Ziervögel braucht wirklich niemand darauf zu hoffen nicht beteiligt zu sein, die suchen sich ihr Publikum und so wird halt manchmal auf Kopf oder Arm eines Zuschauers gelandet.
Als neues Highlight, seit 2005, lebt auf dem Gelände in einem großem Gehege ein Rudel Wölfe, die man eigentlich nur zur Fütterung zu sehen bekommt, ansonsten sind sie in den Tiefen des Geheges abgetaucht.

Der Lac de la Cavayère ist die Badewanne von Carcassonne. Es ist ein nach einem verheerenden Waldbrand 1985 entstandener und entsprechend hergerichteter Stausee, der auch der Trinkwasserversorgung der Umgebung dient. Das Wasser ist sehr warm und trotzdem fast klar. Die Wassertemperatur ist allerdings auch ein Problem, denn zeitweise war der See wegen Algen gesperrt, aber das nur am Rand, denn als Ausweichmöglichkeit bietet sich ja das nahe Mittelmeer an. Da jedoch der permanente Bergwind die Badestrände überstreicht, findet der See auch nach Jahren weiterhin großen Zulauf und zwischenzeitlich sind die Bademöglichkeiten erweitert worden. Das Ganze wird dadurch abgerundet, dass nicht nur ein Bus direkt von Carcasonne hier endet, sondern auch während der Ferien und Hauptsaison die Badestellen gesichert sind. Erfreulich ist das auch kein Eintrittsgeld verlangt wird, wie es jedoch aussieht finanziert sich das Ganze aus Steuern oder Abgaben der Anlieger, denn für diese sind kleine Bereiche reseviert.

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ŠAxel Schmidt 2006

2015-11-21-01