Ariège


Im benachbarten Departement Ariège, dessen Hauptstadt Foix ist, liegt in einer Mittelgebirgslandschaft auf einer Uferseite des L'Hers Mirepoix und tiefer in den Pyrenäen Montségur. (zurück)

Erreicht man Mirepoix über die RD119, so weist der Turm der Kathedrale St. Maurice den Weg in die Altstadt. Dieses von einer Stadtmauer umgebene Ensemble ist sehenswert. Neben der Kathedrale, welche wohl die breiteste einschiffige Kathedrale in Frankreich sein soll, sind die Gebäude am und um den Place du Maréchal Leclerc mit ihren Arkadengängen sehenswert. In der Kathedrale findet sich neben den sehenswerten schön restaurierten Kirchenfenster an der Kopfseite eine kleine Ausstellung über die Baustufen der Kirche, sowie einige ausgetauschte Teile von Orgel und Glocken.
Auch darf natürlich die obligatorische offene Markthalle in der Nähe des Rathauses nicht fehlen, hier ist sie, im Gegensatz zu anderen Orten, in Stahlguss erbaut. Ein Rundgang allein durch die Arkaden lohnt sich und sicher findet sich auch ein Platz zum Ausruhen in einem der Restaurants. Glücklicherweise sind in den Arkandengängen nicht nur Restaurants untergebracht, sodass hier auch das "ganz normale Leben" stattfindet und nicht nur eine Touristenattraktion zu finden ist. Der Platz selbst wird an verschiedenen Tag als Marktplatz genutzt, was zusätzliches Leben dorthin bringt. Auf jeden Fall sehenswert ist das "Maison des Consuls" mit seinen geschnitzten Balkenköpfen.

Von Mirepoix kann man über die RD625 weiter in Richtung Lavelanet fahren und man kommt wieder in die Berge. Diesen Weg nahmen 2012 auch die Teilnehmer der Tour de France und kamen über die RD620 von Limoux nach Laroque-d'Olmes. Hier bogen sie dann in Richtung Pyrenäen ab. Die betroffenen Straßen waren natürlich gesperrt und besonders dort wo man gut sehen konnte beidseitig mit Zuschauern gesäumt. Das Ganze hatte einen gewissen Karnevalcharackter.
Jahre später ergab sich im Flachland des Hérault, in Roujan, wieder einmal die Möglichkeit am Rand einer Etappe der Tour de France zu stehen. Die Kinder, nun deutlich größer, hatten noch mehr Freude, damit war nun auch das Geld gefährdeter, denn die Werbeartikel fanden bei ihnen einen höheren Zuspruch.

Folgt man dann der Ausschilderung nach Montségur, so erreicht man über die RD117 und RD9 die Paßhöhe (1065m) bei Montségur. Auf dem Weg dorthin stehen ab und zu Schilder am Straßenrand die nicht nur auf starke Steigungen verweisen, auch Winterhinweise sind dort zu finden. Die RD9 ist wohl, je nach Wetterlage, nicht das ganze Jahr über durchgängig passierbar. Hält man hier nun auf dem Parkplatz an, so kann bei schönem Wetter der Aufstieg zum Château de Montségur beginnen. Hierzu sind dann ca. 200 Höhenmeter zu überwinden. Bei unklarem oder feuchtem Wetter sollte gleich in das gleichnamige Dorf weiter gefahren werden. Dazu etwas weiter unten mehr.

Der Aufstieg zum Château beginnt am Paß oder Col de Montségur und der Weg führt zu Anfang über Wiesen leicht nach oben. Doch recht schnell nimmt die Steigung zu und auch der Weg verschwindet im dichten Wald. Spätestens ab dem Zahlhäuschen im Wald wird der Weg steil und steinig, wobei bei Nässe die Steine rutschig werden. Die Eintrittskarte selbst berechtigt dann auch zum Eintritt in das Museum im Dorf, aber nun weiter mit dem Weg nach oben. Irgendwann auf dem Weg nach oben verläßt einem der Wald und man überschreitet die Baumgrenze, ab hier nun wird es, mindestens im Sommer, noch einmal anstrengender, denn hier kennt dann die Sonne keine Gnade mehr und Schatten gibt es nicht. An diesem Punkt hat man dann ca. 2/3 der Höhe zurückgelegt und es geht über Stufen weiter nach oben zu dem heutigen Eingang in das Château. Dieser war ursprünglich mal der Südwest- oder rückwärtige-Eingang, das heute nicht mehr genutzte gegenüberliegende Tor war früher der Zugang zum davorliegenden Ort rund um die eigentliche Festung. Denn entgegen den augenscheinlichen Resten handelt es sich bei Montségur eher um einen befestigten Ort mit einer zentralen Festung, als um eine allein stehende Festung. Dieses kann man jedoch nicht auf dem Berg in ca. 1250m Höhe erfahren, diese Information findet man unter anderem in dem Museum im heutigen Ort. Vielleicht kann man sich die Anordnung änhlich der Cité von Carcassonne vorstellen, nur deutlich höher gelegen und damit erheblich schwerer einzunehmen. Dieses führte auch dazu, dass Montségur, wie einige andere Burgen auch, während der Katharer-Kreuzzüge (im 13. Jahrhundert) nicht erstürmt wurden, sondern nach langer Belagerung, auf Grund von Wasser- und Nahrungsmittelknappheit, fiel. Die letzten Bewohner (ca. 225) wurden vor die Wahl gestellt, entweder abschwören oder auf den Scheiterhaufen verbrannt werden.

Am Fuße des Berges liegt das heutige Dorf Montségur, dieses erreicht man auf der RD9 nach einigen Spitzkehren hinter dem Col de Montségur. Macht man hier Station, so finden sich für den ausgehungerten Bergwanderer, einige Imbisse und Restaurants. Sonst hat der Ort den üblichen Character der Bergdörfer in der Gegend. Relativ klein, vielleicht zwei oder drei Wege auf denen man durch den Ort kommt, eine Kirche und natürlich die Mairie. Hier findet sich noch zusätzlich auf der Rückseite ein kleines und feines Museum in dem die Geschichte von Montségur dargestellt ist. Hier finden sich die Dinge die oben auf dem Berg nicht oder nicht mehr sichtbar sind, aber auch das Leben in der Region wird dargestellt. Die Besichtigung lohnt sich, zumal der Eintritt bereits am Château mit bezahlt wurde. Verläßt man nun Montségur und folgt der RD9 so kommt wieder auf die RD117 die einen dann über Puivert nach Quillan ins Haute Vallée d'Aude führt.

Folgt man jedoch den Hinweisen auf der RD119 nach Foix, so klettert die Straße unmerklich in die Berge. Links und rechts folgen den Feldern Wiesen und Wälder, ehe man die RD119 verlässt und über die RD12 und RN20 Foix erreicht. Diese Straße liegt bereits im Tal der Ariège und führt die Nummer an dieser Stelle eher irreführend, denn sie ist autobahnähnlich ausgebaut. Verlässt man die Straße an der entsprechenden Ausfahrt, so gelangt man durch einige Vororte direkt in das Zentrum von Foix. War bis hierher der Weg zum Château gut ausgeschildert, so verließen die Schilder einen bei der Suche des Parkplatzes des Schlosses. Lag es nun am dichten Verkehr auf dem Cours Gabriel Fauré oder es hörte einfach auf. Nun ja man fand einen Parkplatz, wie vielfach üblich gegen Gebühr, am Ende der Straße unterhalb eines impossanten Sparkassengebäudes aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts. Wie sich später zeigen sollte, war das zwar ein guter Platz, denn der Fußweg zum Schloß war kurz und recht schön durch die Gassen der Altstadt, jedoch war die höchst zulässige Parkzeit zu kurz um das Schloß zu besichtigen. Es fanden zwar halbstündlich Führungen statt, jedoch bildete sich bereits am Eingang eine imposante Schlage von Teilnehmern, die auch bereit war einige Zeit auf Einlaß zu warten. Ob der Eintrittspreis von 4.50 € (Stand 2010) für den Erwachsenen gerechtfertigt ist, kann somit nicht gesagt werden. Festgehalten werden kann jedoch der herrliche Ausblick über Foix, das Tal der Ariège und die beginnenden Pyrenäen. Dieser und der nachfolgend gemachte Stadtrundgang durch die Straßen der unterhalb der Burg entschädigte auf jeden Fall für die nichtgemachte Schloßbesichtigung. Dabei kam das Schloß immer wieder zum Vorschein und erhob sich über der Stadt.

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©Axel Schmidt 2007

2022-03-26-01